Grüße aus Klintholm!
Die letzten Tage mussten wir uns in Geduld üben. Dänholm Süd hat sich als hervorragender Zwischenstopp für den Absprung gen Norden erwiesen. Skandinavien, für viele Sehnsuchtsziel.
Stralsund – eine der schönsten Hansestädte – ist uns bestens bekannt. Allerdings mangelt es an guten Anlaufmöglichkeiten. Um den Stadthafen machen wir aus guten Gründen schon länger einen großen Bogen, Dänholm Nord ist mit einem tollen Bar Restaurant kulinarisch TOP (tolle Burger von feurigen Brasilianerinnen serviert), allerdings bei ungünstigen Windverhältnissen kaum geschützt und entsprechend unruhig.
Ausflüge mit dem Rad in die Stadt und auf Rügen lassen die Zeit in Dänholm Süd schnell verfliegen. Vor allem ist es aber unseren Stegnachbarn (Grüße an Anne und Ernst) zu verdanken, dass wir einen so tollen Aufenthalt hatten. Die beiden haben einiges zu erzählen, die Tipps und Tricks der Langfahrtensegler sind Gold wert, die Abende teilweise lang und die Stimmung bestens!
Doch dann, endlich Wind aus WNW, gute Absprungmöglichkeit. Wir nutzen die Gelegenheit und machen uns auf nach Barhöft (Reede 1). Wir liegen sicher und geschützt in der Bucht, so voll war es hier allerdings zu keiner Zeit. Der Hafen in Barhöft ist überfüllt. Da wo einer gut liegt, kommen die anderen auch. Viele Dänen und Schweden umgeben uns, Ferienzeit in Skandinavien und Deutschland. Darunter tummeln sich auch viele neue „Ansegler“, man merkt es an den diffusen bis zum Teil gefährlichen Manövern. Individualurlaub und vor allem der Wassersport ist gefragt.
Früh am Morgen setzten wir Kurs auf Møn, wir müssen härter am Wind segeln als gedacht. Dennoch läuft die Überfahrt hervorragend gute 6kt durchs Wasser, die Windfahne erledigt den Rest. Nach einiger Zeit entfernt sich die deutsche Ostseeküste, der Dornbusch verschwindet am Horizont. Uns umgibt nur noch ein tiefes Blau, stundenlang hypnotisiert vom Rauschen der Wellen. So kann es auf Ewig weitergehen.
Mit der Zeit kommt die Insel Møn voraus in Sicht. Das Anlaufen des Hafens gestaltet sich als schwierig, wir müssten einen großen Kreuzschlang ansetzen, um einzulaufen. Jede Wette, dass die Liegeplatzsituation am Abend schwierig ist. Wir peilen den Ankergrund im Schatten der Kreidefelsen an.
Kurz davor werden wir von einer Crew der „Unique“ heran gewunken. Der sportliche Riss ist uns schon von weitem ins Auge gefallen. Eine nette Bitte, an Bord zu können um Fotos von der neuen Yacht zu machen, können wir nicht ausschlagen. Im Vorbeifahren springt der Skipper über, als Dank wird das Ankerbier spendiert. Besten Dank! Allzeit guten Wind und Glückwunsch zum neuen Boot.
Schließlich fällt der Anker vor Møns Klint. Die Kreidefelsen ragen hoch in den Himmel, wir liegen direkt am Fuße der gewaltigen Felsformationen. Das Wasser ist hier deutlich salzhaltiger, die Sicht reicht bis auf den Grund. Der Anblick der Kreidefelsen verschlägt einem die Sprache. Das Dinghi ist startklar. Wir tendern an den Strand. Der Boden ist glitschig, eine kleine Unachtsamkeit und der Skipper rutscht aus. Den kleinen Finger hat es erwischt, er steht extrem ungünstig ab. Ein Anblick, der dem Skipper kreislauftechnisch sprichwörtlich umhaut.
Was tun?! Kaum Empfang. Erstmal hinlegen, Beine hoch. Aufpäppeln. Der Finger schafft es selbstständig wieder in Ausgangslage, der Schock sitzt dennoch tief. Memo an die Crew: Ruuuhig. Ganz cool bleiben. Weiter geht’s!
In der Nacht dreht die Strömung vor dem Kap und sorgt für ungünstigen Schwell. Schon um 04:00h in der Früh verholen wir uns in den Yachthafen Klintholm. Die Anfahrt problemlos, der Hafen voll. Typisch für die Hochsaison. Entsprechend knifflig sind die Anleger, langsam in die Boxengassen einfahren, beobachten.
Wir tun gut am Morgen da zu sein, die ersten Frühaufsteher machen sich auf den Weg. Punktlandung. Richtige Boxenlänge gefunden. Schlaftrunken verpennen wir den ersten Tag auf dänischem Boden.
Velkommen til Danmark!
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